Versicherungen verkaufen – Was sollte beachtet werden?
Mehr und mehr Versicherungskunden kündigen ihre Versicherungspolicen vorzeitig. Dabei vergessen viele Versicherungsnehmer, dass es noch eine andere, lukrative Möglichkeit gibt, von der sowohl die Versicherungsgesellschaft als auch der Versicherungsnehmer selbst profitieren können. Der Verkauf einer Versicherung ist eine gute Alternative zur Kündigung. Doch warum kann auch der Versicherungsnehmer davon profitieren?
Die finanziellen Vorteile, die der Verkauf einer Versicherung mit sich bringen kann, werden vor allem am Beispiel der Lebensversicherungen deutlich. Heutzutage wird rund die Hälfte der Lebensversicherungen nicht bis Vertragsende geführt. Eine vorzeitige Kündigung ist jedoch vielfach mit finanziellen Verlusten für den Versicherungsnehmer verbunden. Aus diesem Grund ist man mit dem Verkauf von Lebensversicherungen oftmals besser beraten.
Verschiedene Unternehmen kaufen heutzutage Lebensversicherungen zwar auf und werben hierbei mit einem finanziellen Bonus für den Rückkaufswert der Versicherung.Jedoch stellen diese Unternehmen einige Bedingungen an den Versicherungsnehmer, welche oftmals nicht so ohne Weiteres erfüllt werden können. Einige Unternehmen beispielsweise akzeptieren ausschließlich Verträge, deren Wert maximal die Hälfte des Gesamtwertes (am Ende der Laufzeit) erreicht hat. Außerdem sollte die Laufzeit des Versicherungsvertrages zum Zeitpunkt des Verkaufs 15 Jahre nicht überschreiten. Der Rückkaufwert der Lebensversicherung liegt idealerweise bei mindestens bei 5.000 Euro. Dies bedeutet, dass eine Lebensversicherung, die verkauft werden soll, im besten Fall weder zu alt noch zu neu sein sollte. Zudem kann es vorkommen, dass verschiedene Arten von Kapital-Lebensversicherungen vom Verkäufer nicht angenommen werden.
Ein wesentlicher Vorteil bei Verkauf einer Lebensversicherung ist, dass der Kunde beim Verkauf seines Vertrages weiterhin Versicherungsnehmer bleibt. Im Falle seines Ablebens kann dann die Versicherungsprämie abzüglich des Kaufpreises an die Hinterbliebenen ausbezahlt wird.
Neben den verschiedenen etablierten Unternehmen, die beim Verkauf von Lebensversicherungen sofort den vollen Verkaufspreis an den Versicherungsnehmer auszahlen, existieren heutzutage zahlreiche dubiose Firmen, die potentielle Kunden mit einem höheren Kaufpreis locken möchten. Allerdings wird im Gegenzug hierbei nur ein Teilbetrag der Gesamtsumme sofort an den Versicherungsnehmer ausgezahlt, während der Rest in monatlichen Raten abgeleistet wird. Hierbei ist das Risiko für den Verkäufer als recht hoch einzustufen. Denn falls das Unternehmen insolvent gehen sollte, verliert der Verkäufer die noch ausstehende Summe und damit unter Umständen eine Menge Geld.
Es gibt aber auch Unternehmen, die anstelle der Auszahlung die Finanzierung eines Wertgegenstandes anbieten. Diese Möglichkeit ist aber für die meisten Verkäufer von Lebensversicherungen indiskutabel, da ja der Zweck des Verkaufs darin liegt, schnell an Bargeld zu kommen. Die Lebensversicherung nur deshalb zu verkaufen, um damit ein neues Auto oder neue Möbel zu finanzieren, wird in der Regel nicht praktiziert.
Bevor die Entscheidung zugunsten eines Verkaufs einer Versicherung fällt, kann es sinnvoller sein, die Versicherung beitragsfrei zu stellen, um auf diese Art und Weise kurzfristige Zahlungsengpässe zu überbrücken. Dies bedeutet, dass der Versicherungsnehmer keine weiteren Beiträge an die Versicherung abführen muss, das bisher angesparte Kapital jedoch erhalten bleibt. Sobald der finanzielle Engpass überwunden ist, kann die Versicherung dann wie gehabt weitergeführt werden. Ebenso kann eine kurzfristige Reduzierung der jeweiligen Einzahlungsbeiträge vereinbart werden, wenn das finanzielle Budget angeschlagen ist, aber ein Verkauf der Renten- oder Lebensversicherung nicht infrage kommt.