Was geschieht, wenn die Versicherung Pleite geht?

Was geschieht, wenn die Versicherung Pleite geht?

Die jüngste Finanzkrise hat auch die Versicherungsgesellschaften weltweit nicht verschont. Aus diesem Grund machen sich Versicherungsnehmer bis heute darüber Gedanken, ob ihre jeweilige Versicherung Pleite gehen kann und damit Insolvenz anmelden muss.

Wenn eine Versicherung in ernsthafte Finanznöte kommen sollte, tritt der staatliche Rettungsfond, der Protektor, auf den Plan. In diesen Fond müssen alle Versicherungsgesellschaften Beiträge einzahlen. Der Protektor übernimmt im Falle der Zahlungsunfähigkeit einer Versicherungsgesellschaft alle Versicherungspolicen der jeweiligen Kunden und führt diese kommissarisch fort. Am Beispiel der Lebensversicherung bedeutet dies, dass hierbei jedoch nur eine Garantieverzinsung von 2,25 % an den Versicherungsnehmer gezahlt werden kann. Durch diese Sicherheitseinrichtung für alle Lebensversicherungsgesellschaften sollen den Versicherungsnehmern garantierte Leistungen geboten und bereits gewährte Beteiligungen an Gewinnen gesichert werden. Überschüsse können jedoch erst nach einer Konsolidierung des jeweiligen Vertragspools erwartet werden, was wiederum die Rendite reduziert.

 


 

Ein weiteres Risiko stellt eine mögliche Insolvenz einer Aktiengesellschaft dar, in welche ein Versicherungsanbieter investiert. Hierdurch wird die Rendite natürlich geschmälert. Jedoch setzen Versicherungsgesellschaften vermehrt auf Diversifikation und dürfen zudem nur maximal 35 Prozent aller Kundengelder in Aktien investieren, sodass dieses Risiko als minimal einzustufen ist. Aktuellen Angaben der deutschen Finanzaufsicht „BaFin“ zufolge sieht es um die deutschen Versicherungsgesellschaften grundsätzlich nicht schlecht aus. Eine Zahlungsunfähigkeit ist insbesondere bei den großen und renommierten Versicherungsgesellschaften nicht zu befürchten.

Aktuell bereitet den Versicherungsnehmern die Krankenversicherungsgesellschaft City BKK Kopfzerbrechen. Der Krankenversicherungsanbieter musste zum 1. Juli 2011 Insolvenz anmelden. An dieser Tatsache konnten auch zweifelhafte Zusatzbeiträge, die von den Mitgliedern eingefordert worden waren, nichts ändern. Jüngsten Meldungen zufolge werden die zu viel entrichteten Krankenversicherungsbeiträge an die Versicherungsnehmer zurückgezahlt. Die Mehrheit der Versicherungsnehmer der City BKK dürften sich mittlerweile jedoch ohnehin eine neue Krankenversicherungsgesellschaft gesucht haben. Als einer der Gründe für die Insolvenz des Krankenversicherungsanbieters wurden unter anderem die hohen Versorgungskosten der Gesellschaft an den Standorten Hamburg und Berlin angegeben. Zudem galt die City BKK über einen langen Zeitraum als chronisch unterfinanziert.

An diesem Negativbeispiel wird deutlich, dass es durchaus möglich ist, dass eine Versicherung insolvent gehen kann. Die Auswirkungen für die Versicherungsnehmer hielten sich jedoch in Grenzen. So war der Versicherungsschutz von Versicherungsnehmern der City BKK jederzeit gewährleistet.

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